Der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) ist für die Schiene und für den Bus-ÖPNV (vom Kreis Siegen Wittgenstein beauftragt) der Gemeinde zuständig. Er regelt die Verkehrsbedienung. Was wir wollen? Netzdichte, Bedienzeiten und Taktung müssen eine Alternative zum Auto bieten. Das Angebot ist daher an Nachfrage anzupassen. Unregelmäßigkeiten werden wir über den Kreis Siegen Wittgenstein/ZWS abstellen.
Die Attraktivität und Lebensqualität einer Gemeinde mit vielen Ortsteilen hängt entscheidend von der Erreichbarkeit öffentlicher Einrichtungen (Gesundheitswesen, Kindertagesstätten, Schulen und Verwaltungsstellen) ab; aber auch das Fahrplanangebot für privates Alltagshandeln und individuelle Freizeitgestaltung muss „stimmig“ sein.
Unsere Mindestanforderungen für den Bus- und Zugverkehr in Wilnsdorf
Auf das Leben und die Daseinsfürsorge in der Gemeinde Wilnsdorf bezogen sind folgende Mindestanforderungen zu erfüllen:
- Der Zentralort Wilnsdorf muss von den einzelnen Ortsteilen besonders tagsüber besser erreichbar sein. Der größte Schwachpunkt in dieser Beziehung ist seit vier Jahren die fahrlanmäßige Anbindung des Ortsteils Obersdorf.
- Die Ortschaften im Weißtal (Niederdielfen, Flammersbach, Anzhausen, Rudersdorf, Gernsdorf und Wilgersdorf) müssen nach der Ausdünnung des Fahrplanangebotes wieder in den Randzeiten besser angebunden werden (quantitative Erweiterung).
- Der Bahnhof Rudersdorf wurde aus Landesmitteln unter der Fachbezeichnung „Verknüpfungspunkt“ für fast eine Million Euro mit einer Park-and-Ride-Anlage aufgewerteteund auch von der Deutschen Bahn AG mit behindertengerechten und ordentlichen Bahnsteigen versehen.
- Kaum zu glauben, aber leider wahr: Vier Jahre nach der Fertigstellung ist die Verknüpfung durch das Fahrplanangebot des Zweckverbandes Westfalen Süd und seines ausführenden Busunternehmens weitestgehend ausgedünnt worden. Eine Umsteigezeit vom Zug auf den Bus von 55 Minuten ist nicht zumutbar. Die Verknüpfung muss ausreichend wieder hergestellt werden (qualitative Erweiterung)
- Im Schulbusverkehr besteht Handlungsbedarf: Rundfahrten nach Unterrichtsschluss von bis zu einer Stunde verleiten immer mehr Eltern, auf dem Wege des Individualverkehrs ihre Kinder zur und besonders nach der Schulzeit zu transportieren.
Wir brauchen eine Stärkung des Öffentlichen-Personen-Nahverkehrs
Die Gemeinde Wilnsdorf formuliert gern in Pressemeldungen ihre Zielvorgaben: Familien sollen gestärkt werden, „Wohnen und Leben im Alter“ soll zukunftsgerichtet im Mittelpunkt sehen und notwendige Klimaaspekte sollen bewusst in die Handlungsfelder der Gemeindepolitik eingebunden werden. Wenn diese Ziele nicht nur Sprüche , sondern ernst gemeinte Grundvorgabe sind, dann gehört nicht nur die minimale Aufrechterhaltung, sondern die Stärkung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs zu dern Grundfundamenten kommunaler Verkehrs-, Familien- und Umweltpolitik.