Immer älter werdende Räte und Fraktionen sind ein großes Problem in unserer heutigen Gesellschaft. Denn nur eine lebendige Demokratie, die die komplette Gesellschaft wiederspiegelt, ist wehrhaft gegen seine Gegner. Besonders junge Menschen wenden sich immer mehr von der klassischen Parteipolitik ab. Was nicht bedeutet, dass die Jugend nicht politisch ist, sie engagiert sich vielmehr in anderen, von der Parteipolitik unabhängigen Organisationen und verschafft sich dort gehör (z.B Fridays for Future).
Nur schimpfen hilft nicht weiter
Durch diesen Trend haben alle Parteien viel zu wenig Nachwuchs, das ist ein Problem, denn wenn nur alte Leute Politik machen, wird nur alte Leute Politik gemacht. Die Jugend fühlt sich dann nicht mehr repräsentiert und wendet sich ab. Ein Teufelskreis, den es zu unterbrechen gilt. Denn die Meinung der Jugend ist wichtig. Sie ist die Zukunft der Demokratie. Die Politik muss versuchen die Jugendlichen in ihrer Lebensrealität abzuholen, ihre Sprache sprechen und ihre Kommunikationswege wählen. Das Schimpfen auf „die Jugend von heute“ hilft nicht weiter.
Es braucht mehr Wissen
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Informiertheit vieler junger Menschen. Man kann nicht erwarten, dass sich junge Menschen kommunalpolitisch engagieren, wenn sie nicht wissen, wie diese überhaupt funktioniert. Denn besonders beim Thema Kommunalpolitik ist nicht viel Wissen vorhanden. Kein Wunder, woher soll das auch kommen? In der Schule stehen vor allem Bundes- und Landespolitik im Fokus. Wenn Kommunalpolitik so gut wie nie thematisiert wird, woher sollen junge Menschen dann das Wissen nehmen, was sie brauchen, um ein Engagement in der den örtlichen Parteien überhaupt in Betracht zu ziehen? Häufig wissen viele Jugendliche beispielsweise gar nicht, dass sie das aktive Wahlrecht bereits zwei Jahre vor ihrer Volljährigkeit haben. Hier besteht ganz klar Aufklärungsbedarf.
Jugendliche aktiv mit einbinden
Wir verfolgen das Ziel, junge Menschen von Wilnsdorf zu begeistern und sie in die Gemeindeentwicklung aktiv mit einzubinden. Wir wollen jungen Politikinteressierten helfen Abläufe in der Politik genauer zu verstehen, ihnen zeigen was hinter Entscheidungen und Beschlüssen steckt, über die man in den Medien informiert wird und ihnen ganz einfach Einblicke in ihre Heimatgemeinde geben.
Gesellschaftliche Teilhabe ist nämlich das beste Mittel, um Politikverdrossenheit und Radikalisierung entgegenzuwirken. Sie stärkt Selbstbewusstsein und Demokratieverständnis und ist damit eine wichtige Investition in die Zukunft von Kommunen. Dort, wo sich Jugendliche ernstgenommen fühlen, ihre Bedürfnisse Gehör finden und sie ihre Ideen einbringen können, findet Identifikation mit dem Ort statt.
Wir wollen die Jugend mehr fördern und ihr Mitbestimmung ermöglichen
Jugendliche wollen Mitbestimmen in der Schule, der Kommune und in der Gesellschaft. Das ist gut so, denn eine lebendige Gesellschaft lebt davon, dass alle sie mitgestalten – auch und vor allem Jugendliche. Indem sie Verantwortung übernehmen, ihre Stärken einbringen und Demokratie üben, gestalten sie ihre Zukunft. Unsere Gesellschaft braucht Jugendliche, die ihr Leben selbst gestalten und über ihre Zukunft mitbestimmen wollen. Deshalb wollen wir eine Politik machen, die Jugendliche gezielt fördert und wenn nötig auffängt.
Deswegen ist für uns die Förderung der Jugend-Mitbestimmung in Wilnsdorf ein wichtiges Ziel. Dazu gehört auch, junge Menschen in Wilnsdorf dabei zu unterstützen, für den Gemeinderat zu kandidieren, damit diese für ihre eigene Altersklasse Politik im Gemeindegebiet gestalten, denn junge Menschen haben oft einen neuen Blick und bringen interessante Denkanstöße mit. Auch deswegen stellen wir in Flammersbach den mit Abstand jüngsten Kandidaten in Wilnsdorf.
Gesellschaftliches, soziales und politisches Engagement stärkt Jugendliche – und ihren Bildungserfolg. Wenn Kinder und Jugendliche Verantwortung übernehmen und die eigenen Handlungsmöglichkeiten (er)kennen und mitbestimmen, fördert das ihre Kompetenzen. Das eröffnet Bildungschancen, baut soziales Vertrauen auf und lässt junge Menschen Selbstwirksamkeit erfahren.
Wir werden uns dafür einsetzen, dass politisch interessierte Jugendliche mehr Verantwortung und Rechte übertragen bekommen, um eigene Entscheidungen treffen und durchsetzen zu können. Dabei ist es auch wichtig, dass Kommunalpolitiker stärker auf die jungen Leute zugehen. Denn uns ist ein Anliegen, dass Jugendliche erfahren, dass sich die Politik in Wilnsdorf sehr wohl für ihre Ideen und Anregungen interessiert.
5 Ideen um all das zu erreichen:
Doch wie wollen wir all das erreichen? Wir haben 5 Ideen entwickelt:
- Wir wollen, dass in der Schule mehr über Demokratie und darüber wie Politik funktioniert gesprochen wird. Wir sehen die Schulen in der Pflicht, mehr Anknüpfungspunkte in das Rathaus zu schaffen. Der Kinder- und Jugendbeauftragte der Gemeindeverwaltung muss als Bindeglied zwischen den Kindern/Jugendlichen und den Erwachsenen fungieren. In den Schulen unserer Gemeinde sollte er den Schülern Kommunalpolitik näherbringen und mit den Schülern Ideen und Projekte entwickeln.
- Wir wollen mithilfe eines Jugendforums Interesse wecken und mehr junge Menschen für die Politik gewinnen. Ziel des Forums ist es, den jungen Wilnsdorfern die Chance zu bieten, sich dem politischen Diskurs anzuschließen und die Möglichkeit zu geben, sich sowohl kurz- als auch langfristig politisch zu engagieren – beispielsweise im Rahmen eines Projekts. Ob es um den Ausbau der offenen Jugendarbeit geht, oder um weitere Freizeitangebote für die Jugend in Wilnsdorf, all das sind Themen, die von den Jugendlichen selbst am besten beurteilt werden können. Die Jugendlichen bekommen die Möglichkeit Ideen einzubringen und Projekte gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde umzusetzen, auch wenn sie bisher wenig oder keine politische Erfahrung vorweisen können. Im Rahmen des Forums könnte man aber auch die Gemeinderatskandidaten gezielt fragen, was diese für die Jugend tun wollen und weshalb Jugendliche ihnen ihre Stimme geben sollten. Dies würde mithilfe von Fragebögen oder kurzen Gesprächen erfolgen, die anschließend transparent verarbeitet werden.
- Wir wollen eine Jugendbefragung durchführen, bei der Jugendliche auf den Pausenhöfen gefragt werden, welche Verbesserungsvorschläge sie für das Leben in Wilnsdorf haben. Die Ergebnisse werden dann anschließend gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde transparent verarbeitet.
- Wir wollen eine „politischen Woche“ organisieren, um Jugendliche für die Politik zu begeistern. Im Rahmen von Führungen durch das Rathaus, durch Podiumsdiskussionen und durch Besuche von Ausschusssitzungen kann ein Beitrag geleistet werden, junge Menschen über die Kommunalpolitischen Abläufe zu informieren.
- Wir wollen die Kommunikation der Politik nach außen verbessern. Wir möchten die Jugendlichen dort abholen, wo sie sich viel aufhalten: Im Internet. Das Internet hat den Zugang zur politischen Meinungsbildung vereinfacht. Klare Positionen sind durchaus im Trend, geben sie dem Social-Media-Profil doch Kontur. Vor allem aber lassen sie sich einfach und distanziert aus der Komfortzone posten. In Nahkampf- oder Wahlkampfgefahr kommt man dabei nicht. Das ist ein Problem. Wir wollen die Jugendlichen wieder mehr in die aktive Politik mit einbinden. Es gibt viele innovative Formate für die Politik in den Sozialen Medien, die auch viele Jugendliche oft anschauen. Interviews mit Politikern zu jugendpolitischen Themen, die dann auf Facebook geteilt werden, sind bspw. ein erster guter Ansatz. Dafür braucht es zur Umsetzung aber auch willige Politiker. Wir möchten, dass der Bürgermeister auf allen relevanten Social-Media Plattformen regelmäßig über seine Arbeit informiert und dadurch auch einen engeren Kontakt zu den Jugendlichen ermöglicht. Unser Fraktionsvorsitzender geht bereits mit gutem Beispiel voran.
Es geht nicht darum alte gegen junge Menschen auszuspielen
Für uns ist klar: Ein Kommunalpolitiker sollte sich nicht als derjenige sehen, der alle Fäden zieht, sondern vielmehr als ein Dienstleister für die Gemeinde agieren, dem Konsens wichtig ist. Darum sollte er sich auch um die Belange der jungen Menschen kümmern, auch wenn das aufgrund des Demografischen Wandels und der damit deutlich größeren Wählerschicht an alten Menschen vielleicht nicht so attraktiv ist. Es geht nicht darum, alte Menschen gegen junge Menschen auszuspielen. Eine gute Politik sorgt dafür, dass es einen Interessensausgleich zwischen den Generationen gibt und alle gemeinsam an einem Strang für eine zukunftsfähigen Gemeinde Wilnsdorf ziehen. Das ist unser Plan für Wilnsdorf.