Bei der Vertreterversammlung der SPD Wilnsdorf zur Wahl der Kandidaten für die Kommunalwahl stand ein Mann im Fokus: Hannes Giesler wurde einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten der SPD Wilnsdorf gewählt und führt auch die Reserveliste der Partei für die Kommunalwahl am 13. September an. Der 35-jährige analysierte die politische Situation in Wilnsdorf und kam zu dem Schluss: „Es ist Zeit für einen Wechsel, auf uns warten eine Menge Aufgaben.“
Desinfektion, Mindestabstand, Listeneintrag: Nachdem die SPD die Kandidatenaufstellung wegen der Corona-Krise verschieben musste, brachte die Partei ihre Versammlung jetzt unter Einhaltung der Corona-Vorgaben zügig über die Bühne. Auf einen Gastredner und die persönliche Vorstellung der Kandidaten wurde verzichtet. Im Rekordtempo wurden die Formalia abgewickelt. Um den Spitzenkandidaten wurde ein erfahrenes Team mit der Vorsitzenden der SPD Wilnsdorf Katja Leyener, Stefan Dohme, Ilka Setzer und Michael Plügge auf die vorderen Listenplätze gewählt.
Schon seit September letzten Jahres ist klar, dass die SPD, zusammen mit BfW, FDP, Grünen und WPU Hannes Gieseler ins Rennen um den Rathaus-Chefsessel schickt. Die formale Nominierung folgte nun. Vor dem Wahlgang nahm der Fraktionsvorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion die Genossen mit auf einen Streifzug durch viele Politikfelder. So sei es sein klares Ziel, Wilnsdorf zu einer der familienfreundlichsten Kommunen in der Region zu machen. Dafür müssten aber die Rahmenbedingungen geschaffen werden, die für die Gründung oder Ansiedlung von Familien wichtig seien. Beginnend mit den Kindergärten und Schulen, über den Bereich Spielplätze und Freizeitgestaltung, bis hin zum Thema bezahlbarer Wohnraum.
Beim Klimaschutz möchte Gieseler jede Entscheidung der Politik, zuvor auf ihre Klima- und Umweltverträglichkeit hin prüfen. Im Bereich des Verkehrs sollte die Gemeinde noch viel mehr und schneller Alternativen schaffen, als das bisher der Fall gewesen sei. Auch den Bereich der Müllvermeidung möchte der zweifache Familienvater in Wilnsdorf deutlich verbessern.
Ein weiteres Anliegen ist dem Rechtsanwalt die Gemeindeentwicklung: „Wenn in Wilnsdorf keine aktive Ansiedlungspolitik für Unternehmen betrieben wird und Ärzten, dem Einzelhandel und anderen nicht konkrete Angebote unterbreitet werden, sind diese schneller weg als uns das allen lieb sein kann.“
Zu Schluss ging Gieseler noch auf ein Thema ein, was in letzter Zeit viel in Wilnsdorf diskutiert wurde: Dem Schaffen von Wohnraum. Konkret will er dafür sorgen, dass das Bauen in Baulücken erleichtert wird, die Renovierung von Altbauten unterstützt wird und vor allem schnellstmöglich Neubaugebiete ausgewiesen werden, „damit es in Zukunft endlich wieder bezahlbaren Wohnraum in Wilnsdorf gibt“.